Archive for August 2021

Und stelle dir vor …

28. August 2021

… Dinge wie ich sie unter diesem Titel beschrieb, geschehen wirklich. Manches von dem Erwähnten gehört in China bereits zum Alltag – insbesondere das digitale Sozialkredit-System, das über die Rechte und Lebensmöglichkeiten jedes einzelnen entscheidet. Die Einführung dieses Systems wird jetzt auch in anderen Ländern vorbereitet.
Einige andere Punkte beschreiben Technologien, die zwar noch nicht zum Einsatz kommen, aber bereits patentiert sind; oder plausible und folgerichtige Weiterentwicklungen von bereits bestehenden Massnahmen. Da China jetzt der weltweite technologische und politische Trendsetter ist, ist zu erwarten, dass ähnliche Prozeduren und Vorschriften bald auch in westlichen Ländern eingeführt werden. Gottesdienstbeschränkungen wie die erwähnten sind ja in mehreren westlichen Ländern schon vorgeschlagen worden, oder sind bereits in Kraft.
Auch die USA sind führend in diesen Entwicklungen. (Dort wurde z.B. die Hirn-Computer-Schnittstelle „Neuralink“ entwickelt und an Affen bereits erfolgreich getestet.) Tatsächlich besteht in diesen Bereichen der Überwachungstechnologie, künstlicher Intelligenz und Mensch-Maschine-Integration schon seit längerer Zeit eine enge Zusammenarbeit zwischen den USA und China, die auch von den gegenwärtigen (wirklichen oder vorgeblichen?) politischen Spannungen nicht beeinträchtigt wird.
Mehrere massgebende Persönlichkeiten der westlichen Welt haben in den letzten Monaten öffentlich erklärt, die gegenwärtige Krise sei die ideale Gelegenheit, Neuerungen wie die erwähnten (sowie einige weitere) einzuführen … bevor die Menschheit merkt, was vorgeht.

Stelle dir vor … die meisten Menschen weigern sich immer noch, sich das vorzustellen. Bis die Wirklichkeit sie einholt.

Stelle dir vor …

27. August 2021

Stelle dir vor, du überquerst in einer grossen Stadt eine Strassenkreuzung. Du hast aber übersehen, dass die Ampel auf Rot stand. Nur Sekunden später leuchtet auf einem übergrossen Bildschirm über der Kreuzung dein Konterfei auf, zusammen mit deinem Namen und Adresse. Darunter steht: „[Soundso] hat soeben ein Rotlicht missachtet.“

Aber nicht genug mit dieser öffentlichen Beschämung. Stelle dir vor, als du am nächsten Tag zur Arbeit gehst, wirst du zu deinem Arbeitgeber zitiert: „Es tut mir leid, aber Sie sind für unsere Firma untragbar geworden. Ihr Punktestand ist zu niedrig. Sie werden sich nach einer anderen Arbeit umsehen müssen.“ – Deine Übertretung hat deine Sozialkredit-Punkte verringert; in diesem Fall gerade um so viel, dass du unter das von deiner Firma vorgeschriebene Limit gerutscht bist.

Stelle dir vor, deine Kirche führt aufgrund der gegenwärtigen Umstände nur noch digitale Versammlungen per Videokonferenz durch. Du bist zuhause gerade mitten in einer solchen Konferenz, als es an die Tür klopft. Polizei! Die Polizisten wissen noch bevor du ihnen öffnest, dass du an der Konferenz teilnimmst. Sie verhaften dich wegen Teilnahme an einer illegalen Veranstaltung.

Stelle dir vor, du bist wieder freigekommen. Um weitere Scherereien zu vermeiden, hast du entschieden, eine staatlich genehmigte Kirche zu besuchen. Am Eingang musst du dein Handy vorlegen und per Fingerabdruck entsperren, um sicherzustellen, dass das Handy wirklich dir gehört. Der Türsteher übermittelt deine digitale ID mit allen Personaldaten an die Behörden, und überprüft deinen Immunisierungsstatus und den Sozialkredit-Punktestand. Er informiert dich: „Sie haben dieses Jahr noch neun solche Veranstaltungen zugute, dann läuft Ihr Guthaben ab.“ Erst dann darfst du den Gottesdienstraum betreten.

Stelle dir vor, du predigst ab und zu in deiner Kirche. Bei der Vorbereitung musst du aber ungeheuer aufpassen, dass du keine Vorschrift übertrittst. Du musst in deiner Predigt obligatorischerweise die neusten Regierungserlasse und Bekanntmachungen verlesen. Du darfst nichts sagen, was den Bekanntmachungen der Regierung widerspricht. Du darfst nicht länger als 25 Minuten sprechen. Es gibt eine Liste von biblischen Inhalten und ganzen Büchern (z.B. die Johannesoffenbarung), über die du auf keinen Fall sprechen darfst. Du musst deinen Predigtentwurf zum voraus den Behörden zur Begutachtung vorlegen; und wenn du dann predigst, darfst du nicht von diesem Entwurf abweichen. Du gibst dir zwar alle Mühe, die Vorschriften zu befolgen; aber trotzdem bleibt nach jeder Predigt das unangenehme Gefühl, dass du vielleicht doch eine kleine falsche Bemerkung gemacht hast, die später gegen dich verwandt werden kann. Du riskierst dann deine Predigtlizenz zu verlieren, oder sogar ins Gefängnis zu kommen.

Stelle dir vor, deine gläubige Mutter kommt zu dir und berichtet dir das Neuste: „Meine Altersrente ist gestrichen worden.“ – „Wie das?“ – „Vorgestern kamen zwei Frauen vom Sozialamt und fragen mich: ‚Glaubst du an Gott?‘ – ‚Ja‘, sagte ich. – ‚Glaubst du, dass Gott dein Versorger ist?‘ – ‚Ja.‘ – ‚Aha. Du glaubst also nicht an die Versorgung durch den Staat. Bist du bereit, deinen Gott aufzugeben, um weiterhin staatliche Versorgung zu erhalten?‘ – ‚Gott aufgeben? Nein, das könnte ich nie tun.‘ – ‚Überlege es dir gut. Wir geben dir Zeit bis morgen.‘ – Ich kann Gott nicht verleugnen, so sehr sie mich auch drängen! Aber jetzt werde ich keine Rente mehr erhalten.“

Stelle dir vor, du gehst zum Arzt. Der Arzt verabreicht dir eine Spritze. Diese lindert tatsächlich ein wenig deine Schmerzen. Was du aber nicht weisst: Zugleich ist dir auch ein Nanobot eingespritzt worden, nur millimeterlang und dünn wie ein Haar. Dieser bewegt sich jetzt nach ferngesteuerten Signalen im Innern deines Körpers. Er misst deine Körperfunktionen – Puls, Blutdruck, Blutzucker, Sauerstoffsättigung, Temperatur, Atemfrequenz, usw. – und übermittelt diese an die Gesundheitsbehörde. Er ist in der Lage, winzige Operationen mit äusserster Präzision durchzuführen; z.B. ein beschädigtes Blutgefäss zu reparieren. Er kann auch ins Gehirn gesandt werden und kann dort Nervenverbindungen ändern, wodurch auch deine Denkweise verändert wird. Diese Funktion ist zwar experimentell und wird deshalb noch nicht angewandt; du kannst aber nie wissen, wann sie aktiviert wird.

– Stelle dir vor, eines Morgens stellst du fest, dass Polizisten gerade vor deiner Haustür eine Absperrung errichten. Überrascht fragst du, was vorgeht. „Wir haben Befehl. Sie müssen warten, bis der Kommandant kommt.“ Das dauert über eine Stunde. Dann wird dir ein Schriftstück überreicht: „Sie, [dein Name], werden gehalten, vom 5. bis 25.September häusliche Isolation einzuhalten. Auf Übertretung steht Gefängnisstrafe. Grund: Das System zur Wahrung der geistigen und moralischen Gesundheit hat am 3.September um 15.03 Uhr einen Kontakt mit [Name eines entfernten Bekannten] gemeldet, der als Überträger von schädlichen und staatsfeindlichen Ideen registriert ist.“

Stelle dir vor, du gehst wie gewohnt zum Laden, um Lebensmittel einzukaufen. Aber deine Kreditkarte wird zurückgewiesen. Was ist passiert? – Du hattest am Vortag in einer privaten Internet-Chatgruppe geschrieben: „Jeder Tag hat seine eigene Plage.“ Die Missbrauchs-Erkennungs-Software hat diesen Satz sofort als ein Bibelzitat identifiziert, und hat dir dementsprechend Sozialkredit-Punkte abgezogen. Dein Punktestand liegt jetzt unter dem erforderlichen Limit für Kreditkarten-Bezahlungen. Bargeld gibt es schon lange nicht mehr. Du kannst nichts mehr einkaufen.

Stelle dir vor, die Regierung hat entschieden, das ständige Herumtragen von Handys, Kreditkarten usw. sei lästig und berge Risiken. Da inzwischen die Entwicklung der Hirn-Computer-Schnittstelle genügend weit fortgeschritten und miniaturisiert sei, solle von jetzt an die erforderliche Technologie zur Entschlüsselung und Übermittlung der digitalen ID, zur Verwaltung der persönlichen Daten und des Sozialkredits, sowie zum Zahlungsverkehr, jedem Bürger direkt ins Gehirn implantiert werden. Das habe unbestreitbare Vorteile. Z.B. könnten Identifikations- und Zahlungsvorgänge jetzt direkt durch Gedankenimpulse gesteuert werden, ohne irgendeine äussere Kommunikation. Das steigere die Inklusivität für Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Jedermann könne sogar jederzeit, allein durch Gedankenimpulse, seinen Bankkontostand, seinen Sozialkredit-Punktestand, und andere Daten direkt abrufen. In einem späteren Stadium könnten auch Bestellungen auf diese Weise getätigt werden. – Du bist dennoch skeptisch: Kann dann dieses Implantat auch deine Gedanken lesen und den Behörden übermitteln? Du hast gelesen, dass die Hirn-Computer-Schnittstelle bereits erfolgreich Gedanken in digitalen Text umwandeln kann. Werden dir dann auch für politisch inkorrekte Gedanken Punkte abgezogen? Du hast auch irgendwo gehört, dass das Implantat nicht nur Gedankenimpulse empfangen, sondern auch an das Gehirn senden kann. Du hast von den ferngesteuerten Motten gelesen, die vom amerikanischen Verteidigungsministerium gezüchtet worden sind. Kann dann die Regierung dir Gedanken eingeben, wie immer sie möchte? Kann sie dann über das Gehirn vielleicht sogar Kontrolle über deine Bewegungen übernehmen?
– Die Regierung sagt, niemand würde zum Einsatz dieser Technologie gezwungen. Wenn 70% der Bevölkerung sie übernähmen, dann reiche das aus, um die Inzidenzen von Cyberbetrug, Geldwäscherei und Identitätsdiebstahl einzudämmen. Es sei jedoch nicht ganz ausgeschlossen, dass das Implantat später einmal zur Teilnahme an gewissen privilegierten Aktivitäten erforderlich würde.

Stelle dir vor, du erhältst eines Tages unerwartet eine Mitteilung: „Ihr Bankkonto ist aufgehoben worden. Das verbleibende Guthaben wurde gemeinnützigen Zwecken zugeführt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unseren digitalen Kundendienst.“
Dieses Mal hast du wirklich keine Ahnung, was du in letzter Zeit falsch gemacht haben könntest. Du kannst lediglich eruieren, dass dein Sozialkredit seit der Vorwoche um weitere 63 Punkte gesunken ist. Handelt es sich um ein Missverständnis? einen Softwarefehler? Oder ist eine neue Vorschrift herausgekommen, von der du keine Kenntnis hast?
Du versuchst dich mit der Bank und mit der Kontrollbehörde in Verbindung zu setzen. Wegen deines niedrigen Punktestands geniesst du nicht das Privileg, mit einem menschlichen Wesen kommunizieren zu dürfen. Du wirst mit einer künstlichen Intelligenz verbunden. Diese kann dir aber leider nicht helfen. Auf alle deine Fragen und Erkläungen antwortet sie mit einem von zwei stereotypen Sätzen:
– „Sie haben unsere Gemeinschaftsrichtlinien übertreten.“
– „Ihr Punktestand reicht nicht aus für diese Transaktion.“

Nochmals Afghanistan

24. August 2021

Die Welt hat atemlos zugesehen, in welchem Tempo die Taliban Afghanistan zurückerobert haben. Warum geschah das? Ging es wirklich nur darum, wer „mehr Bataillone“ hatte? Oder spielen im Hintergrund andere Faktoren mit?

Ich möchte zuerst zwei interessante Gesichtspunkte wiedergeben, die andere Autoren nach gründlicher Analyse vorgebracht haben. Und nachher möchte ich noch eine eigene Betrachtung anschliessen.

1. Eine Taliban-Regierung steht den Interessen der USA nicht unbedingt entgegen – ebensowenig wie eine ISIS-Regierung in Syrien und Irak. Die USA brauchen die Taliban als „Bölimann“, um ihrem „Kampf gegen den Terrorismus“ gegen die eigene Bevölkerung einen rechtmässigen Anstrich zu geben.
(Kürzlich hat die amerikanische Regierung ihre Definition von „mutmasslichen Terroristen“ um einige Punkte erweitert. Darunter: Menschen, welche die diktatorischen Massnahmen der Regierung kritisieren; und Menschen, welche religiöse Feiertage einhalten. Es genügt jetzt also offenbar, regierungskritische Meinungen zu veröffentlichen, oder allzu offen religiös zu sein, um als „mutmasslicher Terrorist“ registriert zu werden – mit Verweis auf die Taliban.)

2. Die USA haben in Afghanistan zwar Unmengen an Geld, Streitkräften und Anstrengungen investiert, um eine sogenannte „liberale Demokratie“ mit „Gender-Gleichheit“ und anderen „westlichen Werten“ einzuführen und künstlich aufrechtzuerhalten. Eines haben sie aber nicht getan: Sie haben nichts gegen die Christenverfolgung unternommen. Christen wurden unter der von den USA gestützten Regierung genauso verfolgt wie unter den Taliban. Und die amerikanischen Streitkräfte haben sogar Bibeln verbrannt, die von amerikanischen Kirchen zur Verteilung in Afghanistan gespendet worden waren. Aber – wie Autoren wie Abraham Kuyper oder Francis Schaeffer schon vor langer Zeit dargelegt haben – wenn nicht ein beträchtlicher Anteil der Menschen eine Herzensveränderung durch Jesus Christus erlebt, und eine dementsprechende Werteveränderung in der Gesellschaft erfolgt, dann kann es keine freiheitliche und demokratische Gesellschaft geben.

3. Die Taliban haben offensichtlich einen grossen Rückhalt in der Bevölkerung. Die meisten Afghanen dürften den religiösen und politischen Vorstellungen der Taliban näher stehen als den „westlichen Werten“ der Amerikaner. Abgesehen davon, dass in den meisten Ländern der Welt die Leute es vorziehen, von einer eigenen, unabhängigen Regierung regiert zu werden, statt von einer ausländischen Kolonialmacht. In den Augen vieler Afghanen dürften sich daher die Taliban keineswegs als die Unterdrücker ihres eigenen Volkes darstellen, als die sie in den Augen ausländischer und kulturfremder Beobachter erscheinen. (Ich habe mich ein wenig in entsprechenden Internet-Diskussionen umgesehen. Praktisch alle Moslems – ob Afghanen oder nicht – geben anscheined den Taliban den Vorzug vor einer USA-Marionettenregierung.)
Keine Gewaltherrschaft kann sich durchsetzen, wenn sie nicht – zumindest in der Anfangszeit – von einer Bevölkerungsmehrheit begrüsst oder zumindest stillschweigend geduldet wird. Vergessen wir nicht, dass der deutsche Bundeskanzler 1933-1945 demokratisch gewählt wurde und in seinen ersten Regierungsjahren ungemein populär war. Dasselbe gilt für Hugo Chavez in Venezuela.
Damit wird Afghanistan zu einem Spiegelbild desselben Prozesses, wie er zur Zeit auch im Westen abläuft, nur langsamer. Eine Diktatur kann sich durchsetzen, weil sie dem tieferen Wunsch einer Bevölkerungsmehrheit entspricht. Zwar sind in diesem Fall Volk und Parlamente nicht befragt worden. Aber die meisten Leute sind – aufgrund der allgegenwärtigen Panikmache – zutiefst verunsichert und verängstigt, und würden wahrscheinlich allen erdenklichen drakonischen Massnahmen jubelnd zustimmen, wenn ihnen diese das Gefühl geben, dass ein „starker Staat“ da ist, der sich um sie kümmert und sie vor Gefahren beschützt (bzw. das zumindest vorgibt). So war es auch bei anderen ähnlichen Gelegenheiten in der Weltgeschichte.
Jemand hat einmal gesagt, man müsse eine Lüge nur genügend oft wiederholen, bis die Menschen sie glauben. Das meiste, was jetzt geschieht und noch geschehen wird, kann nur deshalb geschehen, weil jetzt tatsächlich eine Bevölkerungsmehrheit glaubt, eine Krankheit, die bei sonst gesunden erwerbstätigen Menschen in einem von zehntausend Fällen zum Tod führt, sei die schrecklichste und wichtigste Bedrohung der Menschheit; und polizeistaatliche Massnahmen wie Hausarrest oder elektronische Vollzeitüberwachung der Menschheit seien wirksame Mittel gegen diese Bedrohung.

Stanley Milgram fand in seinem berühmt-berüchtigten Experiment, dass rund 61 bis 66% der Bevölkerung (also rund zwei Drittel) ohne weiteres dazu bereit sind, ihnen unbekannte Mitmenschen auf lebensgefährdende Weise zu foltern, wenn dies von einer (nur dürftig als solche ausgewiesenen) „Autoritätsperson“ angeordnet wird. Diese 61 bis 66% setzen natürlich auch der Errichtung einer Diktatur nichts entgegen, und sei diese noch so unmenschlich. Unbeteiligte Beobachter aus dem Ausland könnten in so einem Fall vielleicht klarer sehen, was vorgeht. Deshalb haben die Taliban in der Presse so ein schlechtes Image: sie werden aus dem Ausland kritisch beobachtet. Bei dem Prozess, der im Westen vorgeht, handelt es sich jedoch um einen globalen Prozess; d.h. es gibt in diesem Fall kein „Ausland“ mehr. Da die Autoritätspersonen jetzt in praktisch allen Ländern gleichgeschaltet sind, erscheinen sie in den Augen der Bevölkerungsmehrheit als Verkörperung von deren eigenen Wünschen (so wie die Taliban in den Augen vieler Afghanen); und im „Inland“ – das jetzt die ganze Welt umfasst – können kritische Stimmen kaum noch zu Wort kommen.

Da das Verständnis anderer Kulturen nur schwierig zu erwerben ist, möchte ich hier etwas weiter ausholen. Unsere angestammte Kultur konditioniert uns in der Richtung, diese Kultur als das „Normale“ anzusehen, und alles, was ihr widerspricht, als „fremd“ oder direkt „falsch“. Insbesondere konditioniert uns unsere Kultur daraufhin, der eigenen Regierung und den eigenen Nachrichtenübermittlern fast uneingeschränkt zu vertrauen, auch entgegen allen Warnsignalen. Deshalb ist es auch eine allgemein menschliche Tendenz, die Brutalität der Regierungen in anderen Kulturen scharf zu verurteilen, aber Brutalität von seiten der eigenen Regierung stillschweigend zu übersehen, oder sie damit zu entschuldigen, es geschehe „nur zu unserem Besten“, oder es sei „notwendig zu unserem Schutz“.
Es geht mir hier nicht darum, die Taliban zu verteidigen. Ich versuche nur verständlich zu machen, warum sie in Afghanistan, innerhalb ihrer eigenen Kultur, wahrscheinlich viele Sympathien haben. Und dieser Blickwinkel wiederum kann uns helfen zu verstehen, warum die Politik, die zur Zeit in der westlichen Welt „Mode“ ist, sich in der Betrachtung von ausserhalb der allgemeinen Medien-Filterblase ebenfalls als diktatorisch und brutal darstellt.
Einige Leser werden sich trotz aller Erklärungsversuche über meinen Vergleich entrüsten. Aber was würde ein durchschnittlicher Afghane dazu sagen? Vielleicht würde er sagen: „Die Taliban sind immerhin gute Moslems! Aber was macht ihr im Westen? Ihr besauft euch und esst Schweinefleisch und anderen Unrat, und gefährdet damit eure eigene Gesundheit und die eurer Mitmenschen. Ihr lästert Allah und schämt euch nicht einmal deswegen. Ihr brecht die Ehe, stellt öffentlich nackte Mädchen zur Schau, und schlaft sogar Männer mit Männern und Frauen mit Frauen, und das alles wird von euren Regierungen noch gefördert. Und da glaubt ihr, ihr habt ein moralisches Recht, unsere Regierung zu kritisieren?“ – Und auf die Brutalität der Taliban angesprochen, würde er vielleicht mit einer Statistik antworten, wieviele Tausende von Zivilisten in den letzten zwanzig Jahren von westlichen Armeen in islamischen Ländern getötet worden sind. Oder er würde uns die Videoaufnahmen zeigen, wie in westlichen Ländern Menschen von der Polizei brutal zusammengeschlagen werden, nur weil sie auf der Strasse ihr Gesicht nicht vorschriftsgemäss verhüllt haben; oder wie in manchen westlichen Städten an jeder Strassenecke bewaffnete Polizisten oder Soldaten stehen, um Menschen den Zugang zu alltäglichen Orten wie Restaurants oder Geschäften zu verwehren – während politisch radikalisierte Mobs unter der Flagge von sogenanntem „Antirassismus“ oder „Gender-Gleichheit“ ungehindert wüten können. Wahrscheinlich würden Tausende von Menschen auch aus dem Westen gerne fliehen wollen – wenn es nur einen Ort gäbe, wohin sie flüchten könnten.

Ich weiss, ich habe jetzt ein wenig „advocatus diaboli“ gespielt. Manchmal ist das nötig, um einen Denkprozess anzuregen. Machen wir uns keine Illusionen. Milgrams 61 bis 66% werden durch die Propaganda jetzt gerade daraufhin konditioniert, die übrigen 34 bis 39% als eine Bedrohung ihres Friedens und ihrer Gesundheit anzusehen, sie zu hassen, sie aus dem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben auszuschliessen, und sie schliesslich ganz zu eliminieren. Auch das ist in der Weltgeschichte nichts Neues; aber das darf man nicht mehr laut sagen.

Zitat des Tages: Afghanistan

22. August 2021

Ein Twitter-User unter dem Namen „Bronze Age Kashi“ veröffentlichte folgenden Kommentar:

„Afghanistan wurde endlich befreit von einem Regime, das Menschen zwingt, ihr Gesicht zu verhüllen; das Denkmäler zerstört; und das Genitalverstümmelungen an Kindern fördert.“

Ich musste es dreimal lesen, bis ich die Ironie verstand. Gemeint ist wohl nicht die kürzlich gestürzte inländische Regierung, sondern die abziehende Besatzungsmacht.

Zitat des Tages

16. August 2021

Eine solche Solidarität unter den Häftlingen war mir nicht neu. Ich dachte über den Gehorsam nach, wie im Römer 13,1 beschrieben: Was ist an dieser Stelle gemeint: Soll der Christ seiner Obrigkeit stets gehorchen? Ist das Wohl eines Menschen nicht wichtiger, als ein Kadavergehorsam? Paulus, wie wirst Du auf diese Frage reagieren? Ich war noch nie so wütend auf den Apostel Paulus wie diesmal. Christen beriefen und berufen sich stets auf ihn, wenn sie Verrat an ihren Mitchristen betrieben haben.“
(Hermann Hartfeld, deutsch-russischer Baptistenpastor und Theologe)

Der Autor machte die zitierte Überlegung während eines Gefangenentransports in der damaligen Sowjetunion, als er beobachtete, wie ein Mithäftling entgegen dem Verbot des Offiziers die Wunde eines anderen Mithäftlings verarztete, der von einem Wachhund gebissen worden war.

Auch heute und im ehemals freien Westen werden Ärzte schikaniert, bestraft und mit Berufsverbot belegt, wenn sie entgegen den Verboten der Obrigkeit ihre Patienten mit wirksamen Methoden behandeln und damit den offiziellen Mythos von einer „unheilbaren Krankheit“ zerstören, oder wenn sie ihren Patienten von riskanten Experimenten abraten.

Auch heute und im ehemals freien Westen berufen sich Menschen, die sich als Christen identifizieren, auf Römer 13, um Kirchenschliessungen, Inhaftierungen von Pastoren wegen „Abhaltens von illegalen Versammlungen“, usw, zu rechtfertigen.

„Wäre er nicht geimpft gewesen, dann wäre er jetzt noch töter“

14. August 2021

Der 76-jährige Texaner Patricio Elizondo, doppelt „geimpft“, ist kürzlich an COVID-19 verstorben. Seine Tochter bezeugte, dass er „selten sein Haus verliess, immer eine Maske trug, und sogar Handschuhe.“ Da musste sofort Schadensbegrenzung geübt und das Vertrauen der Bevölkerung in die Wirksamkeit von „Impfungen“ und „Hygienemassnahmen“ wiederhergestellt werden. Also sagte ein Arzt der Presse gegenüber: „Sein Zustand wäre schlimmer gewesen, wenn er nicht geimpft gewesen wäre.“
Vor was für einem hypothetischen Schicksal die „Impfung“ den Patienten bewahrt habe, erklärte er nicht. Hauptsache, die offizielle Version der Wirklichkeit bleibt intakt.

(Quelle 1) (Quelle 2)

Zitat des Tages

13. August 2021

„Menschen, die uns beherrschen wollen, erlangen ihre Macht über uns oft mit einem Faust’schen Vertrag: ‚Du wirst vor Schaden sicher sein, wenn du mir nur ein wenig von deiner persönlichen oder bürgerlichen Freiheit überlässt.‘ Der Versucher wird damit argumentieren, dass seine Macht, dich zu retten, davon abhängt, dass die Leute dieses kleine Recht oder jene kleine Freiheit opfern. Lehne jedes derartige Geschäft ab! Opfere nie grundlegende persönliche Freiheiten gegen das Versprechen von Sicherheit, denn die Opfer sind real und unmittelbar, aber die Sicherheit ist eine ferne Illusion. (…) Die Leiter einer Nation können Sicherheit versprechen, wenn das Volk als Gegenleistung kollektiv das Opfer der Aufhebung von Gesetzen, Privatsphäre und Freiheit bringt. Erich Fromms Klassiker ‚Escape from freedom‘ (Flucht aus der Freiheit) erinnert uns daran, dass dies jeweils der erste Schritt ist, den ein faschistischer Leiter tut, auch in einer nominell demokratischen Gesellschaft.“
(Philip Zimbardo, bekanntgeworden durch das „Gefängnisexperiment“ der Universität Stanford.)

Oder kürzer:
„Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu erlangen, wird am Ende beides verlieren.“
(Benjamin Franklin)

Quiz

12. August 2021

Warum schweben diese Arbeiter in grosser Gefahr?

Arbeiter

  1. Weil sie statt einer doppelten nur eine einfache Maske tragen und deshalb Gefahr laufen, sich anzustecken.
  2. Weil sie ihre Schuhe nicht vorschriftsgemäss desinfiziert haben, und deshalb nicht nur sich, sondern auch ihre Kollegen anstecken könnten.
  3. Weil das CO2, das sich in der Maske in hoher Konzentration ansammelt, gesundheitsschädlich ist.
  4. Weil sie wegen Übertretung der sanitären Vorschriften am Arbeitsplatz verhaftet werden und von der Polizei misshandelt werden könnten.

Ach, du meinst, da fehlt noch eine Alternative? Wie? Etwas über das Gerüst und stürzen?
– Du Gespensterseher, du Verschwörungstheoretiker, du hast nach all der staatlich verordneten Aufklärung immer noch nicht verstanden, dass „Corona“ das einzig wichtige Thema und die einzige ernstzunehmende Gefahr ist, welche die Menschheit gegenwärtig bedroht?