Archive for August 2014

Nochmals Richard Wurmbrand

31. August 2014

Richard Wurmbrand ist vor allem bekannt für seine Geschichte als Glaubensgefangener in Rumänien, und für seinen späteren Einsatz für verfolgte Christen in kommunistischen Ländern. Es gibt aber noch einige andere Aspekte seines geistlichen Erbes, die auch nach dem sogenannten „Fall“ des Sowjetkommunismus aktueller denn je sind.

Einer dieser Aspekte kam z.B. in einer Aussage zum Ausdruck, die er einmal in einem Vortrag machte: Schon als er noch in Rumänien im Gefängnis sass, sei eines seiner wichtigsten Gebetsanliegen gewesen, dass im Westen gläubige, bibeltreue Apologeten ausgebildet würden, welche die sogenannt „wissenschaftliche“ Bibelkritik widerlegen könnten.
Die Bibelkritik ist wiederum mit dem Kommunismus verbunden, indem beides Formen der Gottesleugnung sind; und indem die Bibelkritik tatsächlich in Ost und West als wirksames Hilfsmittel der kommunistischen Propaganda eingesetzt wurde und wird.

Richard Wurmbrand ging es nämlich nicht nur um die direkte Hilfe für die Verfolgten. Sein Ansatz war nicht einfach „humanitär“. Er erkannte sehr wohl, dass eine wirklich wirksame Hilfe bei den tieferen Ursprüngen der Verfolgung ansetzen musste; und zu diesen tieferen Ursprüngen gehört insbesondere die kommunistische bzw. totalitäre Ideologie. Deshalb war es ihm ein ebenso wichtiges Anliegen, auch hier im Westen sowohl Kommunisten wie Nichtkommunisten über das wahre Wesen des Kommunismus aufzuklären und vor dessen Gefahren zu warnen. Er versuchte dabei das schwierige Kunststück (das ihm wohl nicht immer gelang), direkte Konfrontation mit liebevoller Überführung zu vereinen, um w.m. Kommunisten nicht nur zu widerlegen, sondern sie zum Glauben an Jesus zu führen. (In der Anfangszeit verwendeten einige der von ihm gegründeten Organisationen den Namen „Jesus to the Communist World“.) Zugleich versuchte er Christen vor einer möglichen kommunistischen Machtübernahme im Westen zu warnen und sie darauf vorzubereiten. Seine Stimme war in dieser Hinsicht so klar, dass er sogar von westlichen Anti-Kommunisten kritisiert wurde, weil seine Äusserungen allzu direkt, „extrem“ und undiplomatisch seien. Dinge unter den Teppich zu kehren war nicht seine Art.

Deshalb gehörten Aufklärungs- und Protestaktionen gegen kommunistisch unterwanderte Organisationen und Veranstaltungen im Westen wesentlich zur Arbeit der von Wurmbrand gegründeten Werke in ihrer Anfangszeit. So war Wurmbrand einer der ersten, der öffentlich vor der kommunistischen (und bibelkritischen) Unterwanderung des ökumenischen Weltkirchenrats warnte. Er verfasste darüber u.a. die Flugschrift „Ist Gott tot, rot und eine Frau?“. Als ich kürzlich eine Google-Suche nach dieser Schrift durchführte, erhielt ich kein einziges Ergebnis; sie ist offenbar einfach von der Bildfläche verschwunden. Seit die Evangelische Allianz und die ihr angeschlossenen Organisationen auf die Linie des Weltkirchenrats eingeschwenkt sind, dürfte diese Schrift wohl auch im evangelikalen Lager als „politisch inkorrekt“ gelten.

Ein anderes Büchlein von Richard Wurmbrand, das anscheinend schon lange nicht mehr neu aufgelegt wurde, ist „Vorbereitung auf die Untergrundkirche“. Er warnt darin Christen im Westen vor einer möglichen kommunistischen Machtübernahme, und was dabei alles geschehen könnte, und wie man sich (v.a. geistlich) darauf vorbereiten könnte.
Allerdings rechnete er anscheinend nicht mit der Möglichkeit, dass eine solche Machtübernahme nicht nur durch einen plötzlichen Umsturz geschehen könnte, sondern ebenso (und vielleicht noch nachhaltiger) durch allmähliche Unterwanderung und (v.a. schulische) „Umerziehung“ des Volkes, wie es gegenwärtig z.B. in Deutschland (und möglicherweise in ganz Europa) geschieht. (Siehe dazu hier.) Das Volk wählt dann die kommunistischen Machthaber ganz demokratisch; und die echten Christen sind gesellschaftlich (und kirchlich!) so weit ausgegrenzt, dass schon gar niemand mehr ihre Verfolgung wahrnimmt.
– Man könnte hier einwenden, die gegenwärtige deutsche Staatsideologie sei etwas ganz anderes als der damalige Sowjetkommunismus. Ja, natürlich. Der Ursprung liegt anscheinend in der „Frankfurter Schule“, die im Vergleich zum Sowjetkommunismus eine grosse Weiterentwicklung darstellt; und zusätzlich sind Elemente aus dem Feminismus und der Gender-Ideologie, aus dem Nationalsozialismus, und von wer weiss woher sonst noch eingeflossen. Der Leser möge diese Ideologie also nennen wie er will; jedenfalls handelt es sich um eine Spielart des Staatstotalitarismus.

Besonders gibt mir zu denken, dass reformierte und Freikirchen – denen wir ja ursprünglich die bis vor kurzem in Europa geltende Religions- und Gewissensfreiheit zu verdanken haben – jetzt Strömungen unterstützen, die auf den Abbau ebendieser Freiheiten abzielen.

Richard Wurmbrands direkter Einsatz für Verfolgte ist (lobenswerterweise) von verschiedenen Organisationen weitergeführt worden. Aber das ist etwas, was auch völlig weltliche Organisationen wie z.B. Amnesty International tun könnten und z.T. ja auch tun. Hingegen scheint es nur wenige Personen zu geben, die seine Aufklärungsarbeit über die antichristliche Unterwanderung des Westens, und insbesondere der westlichen Kirchen, weiterführen. Wie die obigen Beispiele zeigen, sind sogar seine Schriften, die dieses Thema aufgreifen, weitestgehend in Vergessenheit geraten. Dabei wäre gerade das heute dringend notwendig. Noch mehr: Derselbe apologetische Kampf, den Wurmbrand gegen den Weltkirchenrat führte, müsste heute in derselben Weise auch gegen die Evangelische Allianz geführt werden.

 

(K)Eine Stellungnahme der „Hilfsaktion Märtyrerkirche“

13. August 2014

Gleichzeitig zu meinem Artikel über den Skandal bei der amerikanischen „Voice of the Martyrs“ hatte ich die deutsche „Hilfsaktion Märtyrerkirche“ (HMK) um eine Stellungnahme angeschrieben. Ich hatte angeboten, eine allfällige Stellungnahme hier als Gegendarstellung zu veröffentlichen (originalgetreu natürlich), aber die HMK erklärte ausdrücklich, davon keinen Gebrauch machen zu wollen. Deshalb bin ich nun nicht frei, ihre ganze Antwort hier wiederzugeben, und muss mich mit einer kurzen Zusammenfassung begnügen und meine eigenen Schlussfolgerungen ziehen:

Die HMK zeigt sich bereit, weitestgehend auf die Forderung einzugehen, die Namen der Familie Wurmbrand nicht mehr zu verwenden und auch entsprechende Texte aus ihrer Website zu löschen. Allerding blieb unklar, wie weit genau, da es anderer Stelle hiess, dass der Name von Richard Wurmbrand im Impressum des Nachrichtenblattes stehen „muss“.

Des weiteren werden die Vorwürfe von Michael Wurmbrand pauschal bestritten, aber leider nicht konkret widerlegt. Der Rest der „Stellungnahme“ bestand weitgehend aus vagen Andeutungen, inneren Widersprüchen, und Gegen-Anschuldigungen gegen Michael Wurmbrand und mich. Insbesondere blieb unklar, ob die HMK die Anklagen gegen „Voice of the Martyrs“ (VOM) als berechtigt ansieht oder nicht.
Ausserdem enthielt die Antwort der HMK eine direkte Falschaussage: Ich hätte mich nur auf einen einzigen Zeugen abgestützt. Dagegen hatte ich ja sogar aus dem Artikel von „Lighthouse Trails“ gerade den Abschnitt zitiert, wonach diese Organisation eigenständige Abklärungen vorgenommen hat, welche die Aussagen Michael Wurmbrands bestätigten. Einige Fakten sind zudem öffentlich im Internet einsehbar. So z.B. das überdimensionierte Hauptgebäude der VOM, und die enge Verbindung zwischen VOM und HMK. Oder der Umstand, dass der Polizeichef von Bartlesville, dem die Untersuchung gegen Tom White anvertraut war, zugleich im Vorstand von VOM sitzt; und dass White von der Untersuchung zu einem Zeitpunkt erfuhr, als er noch gar nichts davon hätte wissen können, wenn alles mit rechten Dingen zugegangen wäre.

Auf meine erneute Bitte, die bestehenden Unklarheiten und Widersprüche klarzustellen, erhielt ich vom Leiter der HMK eine Mail mit dem folgenden Titel:

Wahrlich eine merkwürdige Antwort auf die Bitte um Stellungnahme zu einer Angelegenheit von öffentlichem Interesse! Gerade falls wirklich – wie die HMK andeutet – Zweifel an der Wahrheit der Aussagen von Michael Wurmbrand bestehen sollten, dann hätten doch HMK und VOM selber das grösste Interesse daran, die Dinge öffentlich klarzustellen sowie von einer unabhängigen Kommission untersuchen zu lassen!
Mit ihren Nicht-Stellungnahmen hat nun aber die HMK bestätigt, dass sie genau das tut, was ihr Michael Wurmbrand vorwirft: Sie solidarisiert sich mit der VOM in deren Bemühen, ein Offenlegen der Tatsachen zu verhindern. Das ist vielleicht auf den ersten Blick nichts Gravierendes; aber es trägt dazu bei, diese „Kultur der Heimlichtuerei“ zu verbreiten, innerhalb welcher dann eben gravierende Handlungen begangen werden können, wie es bei der VOM geschehen ist. Es scheint der HMK nicht klar zu sein, dass ihr undurchsichtiges Verhalten in keiner Weise dazu geeignet ist, den bestehenden Verdacht auf Unaufrichtigkeit zu zerstreuen.

„Denn jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit seine Werke offenbar werden, dass sie in Gott getan sind.“ (Johannes 3,19-20)

In meiner zweiten Bitte um Stellungnahme hatte ich u.a. geschrieben:

„Sie sorgen sich um den guten Ruf der HMK? – Ich auch! Aber wenn Sünde in einer Organisation ist, dann sind diejenigen für den Schaden verantwortlich, die gesündigt haben, sowie diejenigen, welche beim Vertuschen der Sünde mitwirken (und das ist der Punkt, der Sie betrifft). Nicht diejenigen, welche die Sünde aufdecken – obwohl es leider eine gängige Praxis ist, dann diese „Whistleblower“ als Sündenböcke hinzustellen.

Sie sorgen sich, dass eventuelle Spendenrückgänge den Bedrängten schaden könnten? – Ich auch! Aber meine erste Sorge hierbei ist, wie vielen Bedrängten schon bisher nicht geholfen wurde, weil die VOM über 28 Millionen Dollar in ihren Luxusbau gesteckt hat statt in Hilfsprojekte. Ehrlichkeit und Integrität in dieser Angelegenheit würde allfällige Spendenrückgänge mehr als wettmachen. Nicht zu reden davon, dass eine offene und transparente Aufarbeitung dieser Dinge das geeignetste Mittel wäre, das Vertrauen der Spender wiederherzustellen.“

Ich muss leider annehmen, dass wir hier ein weiteres trauriges Beispiel dafür haben, wie eine ehemals christliche Institution zu ihrem eigenen Götzen geworden ist, dem man die Wahrheit und die Integrität opfert, und dem man (im Falle von VOM) ein 28 Millionen Dollar teures Denkmal setzt. Wie ich an anderer Stelle schon einmal ausgeführt habe, neigen Institutionen (auch christliche) dazu, ein Eigenleben zu entwickeln, das die einzelnen Mitglieder und Mitarbeiter immer mehr entpersönlicht, sodass die Loyalität zu den unpersönlichen „Interessen der Institution“ allmählich die Loyalität zu Gott und die aufrichtigen mitmenschlichen Beziehungen verdrängt. Diese „Interessen der Institution“ verlangen z.B, dass Leiter, die Sünden begehen, von den anderen Leitern gedeckt werden, und dass alle, die darum wissen, den Mund halten. Und im Falle einer christlichen Institution handeln diese Mitläufer oft sogar im Glauben, ein solches Verhalten sei „christlich“.

Während Menschen von ausserhalb der Institution meistens relativ leicht das Unrechte daran erkennen können, sind die Menschen innerhalb nur selten dazu imstande. Das Trugbild der „institutionellen Interessen“ (die ja offiziell mit einem edlen Auftrag verknüpft sind) bewirkt anscheinend eine derartige Verblendung, dass diese Menschen, die beim Verbergen der Sünden ihrer Mit-Leiter mitwirken, bis zum bitteren Ende daran festhalten, sie hätten keinerlei Unrecht begangen. Schuldig seien nur jene, die die Dinge ans Licht brachten, weil sie „der Institution Schaden zugefügt hätten“. Ich habe dieses Muster schon so oft in verschiedensten Organisationen beobachtet, dass ich es beinahe als ein Naturgesetz bezeichnen würde. (Mit einer Google-Suche zum Thema „Geistlicher Missbrauch“ kann man weitere Beispiele aus „christlichen“ Kreisen finden.)


Zusatzbemerkung:

Offen ist für mich die Frage, ob ein Hilfswerk, das sich in einer solchen Situation befindet, weiterhin finanziell unterstützt werden sollte wegen des vielen Guten, das es ja auch tut. Hier in Perú gibt es eine ziemlich weit verbreitete Ansicht, wonach von gewissen Politikern gesagt wird: „Er ist zwar korrupt und unterschlägt Gelder; aber er tut so vieles für den Fortschritt unserer Stadt/Provinz, dass wir trotzdem ihn unterstützen und wählen.“ D.h. man zieht einen „erfolgreichen“ und „wohltätigen“, aber korrupten Politiker einem ehrlichen vor, der (vielleicht gerade wegen seiner Ehrlichkeit!) weniger sichtbaren „Fortschritt“ zuwege bringt. Aber natürlich muss dagegen eingewandt werden, dass eine solche Haltung ja die Korruption ganz allgemein fördert.
Ich werde mich jedenfalls hüten, irgendein anderes Werk als Alternative zur HMK zu empfehlen. Vielleicht sollten wir dazu übergehen, nur noch Personen zu unterstützen, die wir persönlich kennen? Bei VOM-HMK ist es zu einem Skandal gekommen, weil ein einigermassen bekannter Christ seine Stimme erhoben hat. Aber wer weiss, in wie vielen anderen Institutionen ähnliches vorgeht, und man weiss es nur nicht, weil niemand den Mut hat, dagegen aufzustehen?

Wie die Gehirnwäsche im kommunistischen Deutschland funktioniert

4. August 2014

Leider etwas spät fand ich diesen offenen Brief von Dirk Wunderlich, dem Vater der deutschen Familie, der schon seit längerem die Ausreise nach Frankreich verweigert wird, und die ausserdem Opfer gewalttätiger Übergriffe von seiten deutscher Behörden geworden ist:

http://www.freiewelt.net/wie-laut-soll-ich-denn-noch-schreien-oder-die-schulpflicht-der-staat-und-der-tod-10036017/

Wunderlich analysiert darin eingehend, wie Deutschland 1968 eine (von der sogenannten „Frankfurter Schule“ initiierte) Kulturrevolution erlebte, und im Zuge der daraufhin einsetzenden allgemeinen Gehirnwäsche immer mehr zu einem Orwellschen Unrechtsstaat geworden ist. Es versteht sich von selbst, dass die Schulen ein entscheidendes Element dieser Gehirnwäsche sind, und dass von daher die Machthaber insbesondere die Schulpflicht mit brutaler und unverhältnismässiger Gewalt durchsetzen.

Dass die meisten Deutschen gar nicht bemerkt haben, dass diese Revolution stattgefunden hat, ist bei näherem Zusehen gar nicht so verwunderlich. Die Umstürzler haben aus den Erfahrungen des Sowjetkommunismus gelernt und wissen jetzt, dass es mehr Erfolg verspricht, ihre Revolutionen mittels allmählicher „Umerziehung“ des Volkes durchzuführen statt mit direkter Gewalt. „Der lange Marsch durch die Institutionen“ wurde diese verdeckte Operation von der „Frankfurter Schule“ genannt. Offenbar ist dieser lange Marsch jetzt an seinem Ziel angekommen, bevor es die meisten Deutschen überhaupt bemerkt haben.

Man vergleiche dazu den Fall Venezuela. Ausländische Beobachter erkannten ziemlich bald nach der Wahl von Hugo Chavez, dass er das Land allmählich in eine kommunistische Diktatur umgestaltete. Den Venezolanern selber ist das aber mehrheitlich erst in den letzten Jahren klargeworden, und einige haben es immer noch nicht bemerkt. (Als Chavez noch lebte, wurde er z.B. in mehreren evangelikalen Internet-Diskussionsforen als „Christ“ bezeichnet.) Wenn man selber das Ziel unterschwelliger Gehirnwäsche ist, dann bemerkt man das eben viel später als ein Aussenstehender – oder überhaupt nicht. Genau dasselbe geschieht anscheinend in Deutschland.

Es gab zwar einige wenige Warner (z.B. der dieses Jahr verstorbene Theologieprofessor Georg Huntemann), aber sie wurden anscheinend nicht ernst genommen. Man vergleiche auch den aufschlussreichen Artikel „60 Jahre DDR“.

Traurigerweise spürt man aus dem Brief der Wunderlichs auch die Verzweiflung einer Familie, deren psychische und physische Widerstandskraft durch den Staatsterror gezielt zerstört wurde. Und es gibt niemanden in Deutschland, der dagegen aufschreit?! Der Verdacht liegt nahe, dass die gegenwärtige Verfolgung christlicher Familien in Deutschland (schätzungsweise mindestens zwanzig Fälle in den letzten zehn Jahren) nur ein „Probelauf“ an einer gesellschaftlich isolierten Randgruppe ist (mehrheitlich „Homeschooler“), um zu erproben, wie weit man gehen kann, ohne dass die Allgemeinheit anfängt zu protestieren. Gleichzeitig wird daran gearbeitet, immer weiter reichende Gruppen von Christen auf dieselbe Weise gesellschaftlich zu isolieren (indem sie z.B. von der Evangelischen Allianz und verwandten Organisationen als „Fundamentalisten“ u.ä. beschimpft werden), sodass man nach erfolgreichem „Probelauf“ zu einer allgemeinen Christenverfolgung übergehen kann. Ein vereinter Protest zumindest des „evangelikalen“ Sektors könnte diese Entwicklung eventuell noch aufhalten; aber anscheinend hat man daran kein Interesse. Bis jetzt ist mir im deutschsprachigen Raum keine einzige evangelikale Gemeinde oder Gemeindeverband bekannt, und auch kein übergemeindliches Werk, das sich für verfolgte Christen in Deutschland einsetzen würde. Sollte mein Verdacht zutreffen, so werden sich die evangelikalen Organisationen bald vor die Wahl gestellt sehen, sich entweder der Staatsideologie völlig zu unterwerfen (was sie ja ohnehin zunehmend schon tun), oder aber selber verfolgt zu werden.


Zusatz für jene Leser, die über den „Fall Wunderlich“ nicht informiert sind:
Die Familie Wunderlich lebte längere Zeit in Frankreich, musste aber 2012 arbeitshalber nach Deutschland zurückkehren. Doch schon bald nach ihrer Ankunft wurde ihnen das Sorgerecht für ihre vier Kinder entzogen, weil sie aus christlicher Verantwortung ihre Kinder selber erzogen und ausbildeten. Den Kindern wurden die Pässe weggenommen, um eine Rückkehr der Familie nach Frankreich zu verhindern. Im Jahre 2013 überfiel ein Aufgebot von 40 Polizisten das Heim der Wunderlichs und verschleppte die Kinder an einen unbekannten Ort. Nach einem längeren juristischen Seilziehen durften die Kinder zwar nach Hause zurückkehren, aber nur unter der Auflage, dass sie eine staatliche Schule besuchen würden; und der Familie wurde gerichtlich die definitive Wegnahme der Kinder angedroht für den Fall, dass sie Deutschland verlassen würden. Das Sorgerecht und die Pässe der Kinder haben sie bis jetzt nicht zurückerhalten. Diese Familie wird also nach bewährter DDR-Tradition in ihrem eigenen Land gefangengehalten, nur weil sie in ein Land ziehen möchten, wo sie ihre elterlichen Rechte frei ausüben dürfen. Für dieses Ansinnen wurden sie in Deutschland ihrer Elternrechte sowie ihres Menschenrechts auf Freizügigkeit beraubt, und sowohl Eltern wie Kinder stehen in Gefahr, der Freiheit überhaupt beraubt zu werden. So ist es um die „Rechststaatlichkeit“ im Deutschland des 21.Jahrhunderts bestellt.

Siehe dazu auch die Presseerklärung vom Dezember 2013.