Archive for März 2020

Die Vorzeigedemokratie existiert nicht

29. März 2020

Vor einigen Tagen stolperte ich über diesen Artikel, der einen mir zuvor unbekannten Abschnitt der Schweizer Geschichte des 20.Jahrhunderts behandelt. (Lest ihn, solange er noch im Netz steht!) Er hat mein Idealbild der Schweiz als historisch einmalige Vorzeigedemokratie so ziemlich demoliert.

Hätte ich diese Geschichte früher gekannt, dann wäre ich vielleicht nicht so schockiert gewesen, als ich vor Jahren mitansehen musste, wie gebürtige „demokratische“ Schweizer, die als christliche Missionare in ein fernes Land gezogen waren, dort über die von ihnen abhängigen Personen und Organisationen ein wahrhaft diktatorisches Regime ausübten – komplett mit Überwachung durch ein Netz von Spitzeln und Denunzianten, und sozialer Isolierung oder sogar Deportation als Strafmassnahmen.

Man fragt sich auch, warum der Artikel gerade in der gegenwärtigen Zeit erschienen ist. Die darin behandelte Epoche ging zwar relativ glimpflich zu Ende, indem mit siebenjähriger Verspätung und mit hauchdünner Mehrheit – entgegen den massgebenden politischen Parteien – die Schweizer Demokratie wiederhergestellt wurde. Aber es gibt keine Garantie, dass es im Wiederholungsfall ähnlich ausginge. Freiheit und Rechtsstaatlichkeit stehen heute weltweit nicht mehr hoch im Kurs.

Apostel in der neutestamentlichen Gemeinde – Teil 3

25. März 2020

In der vorhergehenden Betrachtung haben wir darüber nachgedacht, ob heute noch apostolische Funktionen in der Gemeinde existieren können, und was für Konsequenzen sich ergeben aus den beiden möglichen Antworten.

Für jene, die mit Ja antworten, möchte ich noch einige biblische Kriterien des Aposteldienstes untersuchen, falls dieser auch heute existiert:

Ein Apostel erhält seinen Ruf unmittelbar von Gott.

Nur Gott kann einen Apostel „senden“. Keine Institution, kein Leiter, nicht einmal ein anderer Apostel kann jemandem eine apostolische Berufung geben. Infolgedessen kann ein echter Apostel nicht die Interessen einer Institution oder Person vertreten – und natürlich auch nicht seine eigenen. Er kann einzig die Interessen Gottes vertreten. Er wird weder mit den Wünschen eines Leiters noch mit irgendeiner kirchlichen Tradition Kompromisse schliessen, nicht einmal mit seiner eigenen. Auf keine andere Funktion im Leib Christi trifft es so radikal und vollständig zu, dass der Apostel Eigentum Gottes ist mit allem, was er hat und was er ist.

Ein Apostel ist kein autoritärer Leiter.

Das sollte bereits aus den Worten Jesu über Leiterschaft klar werden, die er an die zukünftigen Apostel richtete (Matthäus 20,25-28, 23,12, Lukas 22,25-27, Johannes 13,13-15.) Aber der Kontrast wird noch stärker, wenn wir lesen, was Paulus speziell über den Aposteldienst schreibt:

„Denn mir scheint, dass Gott uns, die Gesandten, als die Letzten hingestellt hat, als dem Tod Übergebene, denn wir wurden zu einem Schauspiel vor der Welt und den Engeln und den Menschen. Wir sind töricht um Christi willen, und ihr vernünftig in Christus. Wir sind schwach, und ihr seid stark. Ihr erhält Ehre, und wir sind verachtet. Und bis zur gegenwärtigen Stunde leiden wir Hunger und Durst und Blösse und Schläge und Obdachlosigkeit, und arbeiten hart mit unseren eigenen Händen. Während wir beleidigt werden, segnen wir; während wir verfolgt werden, ertragen wir es; während wir verleumdet werden, ermutigen wir; wie Abfälle der Welt sind wir geworden, der Müll aller.“ (1.Korinther 4,9-13).

„Sind sie Diener des Christus? Wie ein Verrückter spreche ich: ich noch mehr: öfter in harter Arbeit, öfter geschlagen, öfter in Gefängnissen, viele Male in Todesgefahr. Von den Juden erhielt ich fünfmal die vierzig [Schläge] weniger einen; dreimal wurde ich mit Ruten geschlagen, einmal gesteinigt, dreimal schiffbrüchig, eine Nacht und einen Tag trieb ich in der Tiefe [des Meeres]; oft auf Wanderungen, in Gefahren durch Flüsse, in Gefahren durch Räuber, in Gefahren von [meinem eigenen] Volk, in Gefahren von den anderen Völkern, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wüste, in Gefahren auf dem Meer, in Gefahren unter falschen Brüdern …“ (2.Korinther 11,23-26)

Wenn „der Grösste unter euch euer Diener“ sein soll, und wenn die wichtigste oder „höchste“ Funktion in der Gemeinde der Aposteldienst ist, dann wird zweifellos von einem Apostel die tiefste Demut und die grösste Dienst- und Leidensbereitschaft erwartet. Frühchristliche Autoren berichten, dass elf der zwölf ursprünglichen Apostel den Märtyrertod starben.Wer nicht diese Demut und Leidensbereitschaft an den Tag legt, ist kein neutestamentlicher Apostel.

Ein Apostel ist kein „Boss“ oder „Platzanweiser“ für die übrigen Diener Gottes.

Einige heutige Strömungen propagieren Gemeindestrukturen ähnlich einem Grossbetrieb oder einer Staatsverwaltung, wo die „Apostel“ allen anderen ihre Arbeit zuweisen. D.h. die Apostel entscheiden, wer ein Prophet sein kann, ein Evangelist, ein Hirte, ein Lehrer, ein Ältester …; und sie können sogar darüber entscheiden, wo diese Personen dienen dürfen, und was sie für eine Arbeit tun sollen. Wer nicht von den Aposteln „akkreditiert“ ist, kann keinen „geistlichen Dienst“ ausüben.

Das Neue Testament widerspricht dieser Idee direkt. Wir haben  gesehen, dass nach Eph.4,11 Gott selber die dort erwähnten Gaben und Dienste „gibt“. Er braucht dazu keine Apostel als Zwischenträger. Und die fünf Dienste dienen dazu, die anderen Heiligen zuzurüsten; nicht aber ihnen ihre Plätze anzuweisen. Im Gegenteil, Vers 16 sagt, dass der Leib Christi aufgebaut wird „nach dem Mass der (eigenen) Aktivität jedes einzelnen Gliedes“.

Ähnlich heisst es in Eph.2,20-22, dass die Familie Gottes auf dem „Fundament“ der Apostel und Propheten aufgebaut ist; aber das weitere Wachstum geschieht in Jesus Christus. So sagt auch Paulus von sich selber: „Gemäss der Gnade Gottes, die mir gegeben wurde, habe ich als weiser Baumeister das Fundament gelegt; und ein anderer baut darauf auf. Jeder gebe acht, wie er darauf aufbaut. Denn niemand kann ein anderes Fundament legen als das, welches gelegt ist, und das ist Jesus Christus. Und wenn jemand auf diesem Fundament Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu, Stroh aufbaut, so wird das Werk eines jeden offenbar werden…“ (1.Kor.3,10-13). – D.h. der Auftrag des Apostels besteht darin, „das Fundament zu legen“, das Jesus Christus ist. Der Apostel muss sicherstellen, dass die christliche Gemeinschaft auf Jesus Christus aufgebaut ist, und auf nichts und niemand anderem. Das Volk Gottes muss auf der persönlichen Beziehung jedes einzelnen zu Jesus Christus gegründet sein. Es darf von niemandem sonst abhängig gemacht werden; nicht einmal vom Apostel. Nachdem das Fundament gelegt ist, ist es Sache jedes einzelnen, „wie er darauf aufbaut“.

So erklärt Paulus auch im vorhergehenden Abschnitt (v.4-9) seine Beziehung zu Apollos: Jeder erhält seinen eigenen Auftrag von Gott. „Wir sind Diener; und jeder [dient] wie Gott es ihm gegeben hat“ (v.5). Paulus war nicht der Vorgesetzte von Apollos. Apollos war einer jener „anderen“, die „auf dem Fundament aufbauten“; im Auftrag Gottes und nicht im Auftrag von Paulus.

Das Volk Gottes sollte darauf achten, sich nicht unter von Menschen ersonnene Leiterschaftsstrukturen unterstellen zu lassen. Wenn „Apostel“ als Herren und Platzanweiser über die anderen Diener Gottes gestellt werden, dann verfällt das Volk Gottes in eine neue Abhängigkeit von Menschen, statt von Gott selber.

Die Gemeinde muss die Apostel prüfen, ob sie echt sind.

Einige Gemeinden möchten Apostel haben, weil sie von der Last befreit sein möchten, ihr eigenes Unterscheidungsvermögen auszuüben. Sie möchten einen Leiter haben, dem sie ohne Zweifel oder Fragen folgen können. Sie gleichen darin den alten Israeliten, die einen König haben wollten (1.Samuel 8,4-20). Aber das Neue Testament sagt klar, dass die Christen (alle Christen!) jeden Leiter und jede Lehre prüfen sollen, inbegriffen die Apostel.
Paulus weist die Korinther streng zurecht, weil sie die „Superapostel“ nicht prüften, die zu ihnen gekommen waren:

„Denn wenn jemand kommt und einen anderen Jesus verkündet, den wir nicht verkündet haben, oder wenn ihr einen anderen Geist empfangt, den ihr [anfangs] nicht empfangen habt, dann ertrugt ihr es wohl. (…) Denn diese sind falsche Gesandte, betrügerische Arbeiter, die sich als Gesandte des Christus verstellen. Und das ist nicht verwunderlich; denn der satan selber verstellt sich als ein Engel des Lichts. Also ist es nichts Grosses, wenn auch seine Diener sich als Diener der Gerechtigkeit verstellen. Ihr Ende wird ihren Taten gemäss sein.“ (2.Korinther 11,4.13-15)

Der Herr lobt die Gemeinde in Ephesus, denn

„du kannst die Bösen nicht ertragen, und hast die geprüft, die sagen, sie seien Gesandte, und sind es nicht, und hast gefunden, dass sie Lügner sind“ (Offenbarung 2,2).

Wo also jemand einen Aposteldienst beansprucht, da muss die Gesamtgemeinde prüfen:
ob er seiner Person und seinem Charakter nach ein echter Nachfolger des Herrn ist. „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen“ (Matthäus 7,20). Insbesondere muss natürlich jeder Apostel auch die Kriterien von 1.Timotheus 3 für einen Ältesten erfüllen; und erst recht die Kriterien für jedes Glied der Gemeinde nach 1.Kor.5,11, 6,9-10, Offb.21,8, u.a.
ob seine Lehre der Schrift gemäss ist. Paulus schreibt an die Galater, dass sie nicht einmal ihn selber aufnehmen sollten, falls er ein anderes Evangelium verkünden würde als das, das sie am Anfang empfangen haben (Galater 1,8-9).

Wenn ein Leiter für sich eine Autorität beansprucht, die nicht hinterfragt werden darf, und den „gewöhnlichen Gemeindegliedern“ nicht erlaubt, ihn auf biblischer Grundlage zu prüfen und zu kritisieren, dann ist er kein echter christlicher Leiter.

„Die Zeichen des Apostels“

„Aber die Zeichen eines Gesandten habe ich unter euch gewirkt in aller Ausdauer, mit Zeichen und Wundern und Kraftwirkungen.“ (2.Korinther 12,12) – Ein Apostel wirkt Zeichen, dass Gott selber ihn gesandt hat. Im Fall der ersten zwölf Apostel und auch bei Paulus bestanden diese Zeichen vorwiegend in Wundern und übernatürlichen Heilungen. Bei den Aposteln im weiteren Sinn muss das nicht unbedingt der Fall sein. Z.B. von Barnabas und von Timotheus werden keine übernatürlichen Wunder erwähnt. Aber Barnabas bewies eine aussergewöhnliche Grosszügigkeit als Folge seiner Nähe zum Herrn (Apg.4,36-37).
Von den in einer früheren Betrachtung genannten Pioniermissionaren und Erweckungspredigern wurden meines Wissens weder von William Carey noch von Hudson Taylor übernatürliche Wunder berichtet. Aber beide bewiesen eine aussergewöhnliche Ausdauer im Ertragen von Leiden, Krankheiten, Einsamkeit, Unverständnis, materieller Not, und vieler anderer Schwierigkeiten. Carey stellte überdies den einsamen Rekord auf, die Bibel in nicht weniger als vierundvierzig asiatische Sprachen übersetzt zu haben. – Im Dienst Zinzendorfs stach ein besonderer Tag heraus, als der Heilige Geist über die Geschwister aus verschiedenen Kirchen und Denominationen ausgegossen wurde, die mit ihm versammelt waren. Mit dem Ergebnis, dass sie sich untereinander versöhnten und „in einer brennenden Liebe zum Erlöser und zueinander vereint wurden“.
Gott kann also seinen Ruf auf viele und verschiedene Arten bestätigen, nicht immer mit spektakulären Wundern. Aber im Leben eines „Gesandten des Herrn“ wird immer etwas Aussergewöhnliches zu beobachten sein; etwas, was nur dadurch zu erklären ist, dass Gott seine Hand auf diese Person gelegt hat.

Die apostolische Funktion kann nicht auf eine einzige Denomination beschränkt bleiben.

Das ist eine logische Folge daraus, dass der Aposteldienst über die örtliche Gemeinde hinausgeht. Das Neue Testament sagt nicht viel über das Problem der Denominationen; dieses Problem tauchte nur in Korinth auf. Aber wir lesen dort, dass Paulus sich an „die Gemeinde Gottes“ richtet, „die in Korinth ist“ (1.Kor.1,2), als ob die unterschiedlichen Parteien nicht existierten. Er ermahnt sie alle in gleicher Weise, in der Erwartung, dass sie alle seine Autorität akzeptieren würden. Ein Apostel (wie alle „Zurüstungsfunktionen“ von Epheser 4,11) ist „zur Zurüstung des Leibes Christi“ eingesetzt (Epheser 4,12). Wenn also an einem Ort der Leib Christi in unterschiedliche Denominationen gespalten ist, dann kann sich ein Apostel nicht nur an eine Auswahl von ihnen wenden.

Es ist ein anderer Fall, wenn eine Denomination (oder deren Leiter) den Dienst eines Apostels ablehnt, nur weil dieser Dienst sich nicht ihren besonderen denominationellen Strukturen unterwirft. Das ist natürlich nicht die Schuld des Apostels. Es versteht sich von selbst, dass ein apostolischer Dienst sich unabhängig von denominationellen Strukturen entfalten muss. Aus demselben Grund muss der apostolische Ruf einer Person angezweifelt werden, die sich stark mit einer bestimmten Denomination identifiziert.

Apostel in der neutestamentlichen Gemeinde – Teil 2

18. März 2020

In der vorhergehenden Betrachtung sahen wir, dass es im Neuen Testament ausser den ursprünglichen zwölf Aposteln auch Apostel in einem weiteren Sinn gibt. Daher stellt sich die Frage, ob es auch heute noch Apostel geben soll. Meiner Meinung nach ist das eine offene Frage, die von der Bibel her nicht endgültig beantwortet werden kann. Beide Positionen können einleuchtende Argumente für sich beanspruchen. Ich werde deshalb für beide Alternativen untersuchen, was sich für Konsequenzen ergeben für eine Gemeinde, die dem neutestamentlichen Vorbild folgen möchte.

a) Wenn der Aposteldienst für alle Zeiten gilt:

In diesem Fall kann es sich nur um „Apostel im weiteren Sinn“ handeln. Das bedeutet:
– Niemand in der heutigen Gemeinde darf sich anmassen, über die ganze universelle Gemeinde zu bestimmen oder zu herrschen oder autoritativ zu lehren, oder auf irgendeine andere Weise die besondere Autorität auszuüben, die den ursprünglichen zwölf Aposteln zu eigen war.
– Niemand in der heutigen Gemeinde darf sich anmassen, den inspirierten Schriften des Neuen Testaments etwas hinzuzufügen, oder seinen eigenen Lehren dieselbe Autorität zuzuschreiben wie dem Neuen Testament.

Worin würde dann eine apostolische Funktion heute bestehen?
– Pioniermission an Orten, wo das Evangelium noch nicht bekannt ist, sofern dies durch eine direkte Berufung Gottes an einen oder mehrere seiner Diener geschieht. In diesem Sinn können wir Pioniere wie William Carey in Indien oder Hudson Taylor in China als Apostel bezeichnen. Beide mussten nicht nur ohne jede menschliche Hilfe in unerreichte Gebiete vordringen, sondern sie mussten auch einen harten Kampf ausfechten, um ihre missionarische Berufung gegenüber den etablierten Kirchen in ihrem Heimatland zu verteidigen.
– Erweckungspioniere, die von einer grossen Zahl örtlicher Gemeinden als Autorität anerkannt werden, sei es als Gründer dieser Gemeinden, oder sei es, weil sie eine viel grössere Nähe zum Herrn bewiesen als die von Menschen eingesetzten Leiter dieser Gemeinden. In diesem Sinn können wir Leiter wie Menno Simons, John Wesley, Graf Zinzendorf, oder William Booth als Apostel bezeichnen.

Doch keiner der Genannten beanspruchte zu Lebzeiten den Titel „Apostel“ für sich selbst, und das aus gutem Grund. Wenn jemand sich heute als „Apostel“ bezeichnet, gibt er Anlass zu vielen Missverständnissen. Auch wenn es also in der heutigen Gemeinde apostolische Funktionen geben mag, so scheint es mir doch weise zu sein, den Aposteltitel nicht zu verwenden.

In einer späteren Betrachtung werden wir auf die Frage zurückkommen, was Aposteldienst heute konkret bedeuten könnte.

b) Wenn der Aposteldienst nicht für heute ist:

Viele heutige Kirchen und Gemeindeverbände lehren, dass es den Aposteldienst nicht mehr gibt. Aber viele dieser Denominationen haben Strukturen und Ämter entwickelt, die in der Praxis eine apostolische Funktion ausüben: Sie haben regionale, nationale und z.T sogar internationale Leitungsgremien, deren Beschlüsse für die örtlichen Gemeinden und deren Leiter verbindlich sind. Das bedeutet, eine apostolische Autorität zu beanspruchen, denn im Neuen Testament gibt es keine irdische Autorität über den örtlichen Gemeinden, ausser den Aposteln.

Zwar können einige andere Funktionen der Gemeinde ebenfalls übergemeindlich und überregional wirken, wie wir später sehen werden (Propheten, Evangelisten, Lehrer). Aber diese greifen nicht autoritativ ins örtliche Gemeindeleben ein. Wenn also eine christliche Gruppierung lehrt, der Aposteldienst existiere heute nicht mehr, dann muss sie notwendigerweise auch die Unabhängigkeit jeder örtlichen Gemeinde lehren und praktizieren. Jede andere Position wäre widersprüchlich in sich selbst.

Das bedeutet, dass alle diese regionalen, nationalen und internationalen Kirchen-„Regierungen“ unbiblisch sind! In dieser Situation gibt es nur zwei mögliche Alternativen, die mit den neutestamentlichen Prinzipien harmonieren:

1. Man anerkennt, dass solche übergeordnete Leitungsstrukturen effektiv einen Aposteldienst darstellen. Infolgedessen müssten alle diese übergeordneten Leiter abgesetzt werden, sofern sie nicht die biblischen Kriterien einer apostolischen Berufung erfüllen. Es müssten neue Leiter gesucht werden, die tatsächlich eine solche Berufung unter Beweis stellen können. In diesem Prozess sollte beachtet werden, dass apostolische Funktionen nicht von einem Leiter oder einem Gremium verliehen werden können, aber auch nicht von einer Versammlung in einem „demokratischen“ Prozess. Nur Gott selber in seiner Souveränität kann das tun. Ein solcher Leitungswechsel kann also nicht einfach durch administrative Massnahmen erfolgen. Würde eine Denomination einen solchen Prozess ernsthaft ins Auge fassen, dann würden sich alle Mitglieder genötigt sehen, sich vor Gott zu demütigen und ihn ernsthaft zu suchen, bis er eine tiefgehende persönliche und geistliche Erneuerung der ganzen Leiterschaft bewirkt.

oder 2. Man entscheidet sich, die Position, dass der Aposteldienst heute nicht mehr existiert, konsequent zu vertreten. Das würde bedeuten, alle regionalen, nationalen und internationalen Leitungsgremien abzuschaffen, und jeder örtlichen Gemeinde volle Unabhängigkeit zu verleihen. Das würde auch die Freiheit einschliessen, ihre eigene „denominationelle Identität“ in Frage zu stellen und die Gemeinschaft mit echten Christen aus anderen Gemeinden der eigenen Stadt höher zu bewerten als die Gemeinschaft mit Gemeinden derselben Denomination in anderen Städten. Aber das würde gleichzeitig bedingen, dass jede Gemeinde sich viel entschiedener und radikaler als bisher dazu verpflichtet, sich der Heiligen Schrift unterzuordnen und insbesondere der „Lehre der Apostel“, wie sie im Neuen Testament niedergelegt ist; denn sonst hätte sie kein Mittel der Korrektur mehr gegen falsche Lehren und Praktiken, die von örtlichen Leitern oder von reisenden Lehrern eingeführt werden könnten.
(Im allgemeinen wird geglaubt, die Leitungsgremien der Gemeindeverbände könnten als solche Korrekturmittel fungieren. Aber das ist eine Illusion. Die Leiter der Gemeindeverbände stellen lediglich die Übereinstimmung der örtlichen Gemeinden mit ihrem eigenen Leitungsgremium sicher; aber sie schützen sie nicht vor den Abweichungen, die von ebendieser denominationellen Leiterschaft ausgehen oder von ihr geduldet werden. Deshalb bewegt sich gegenwärtig die Mehrheit der evangelikalen Gemeinden in Richtung eines Abfalls vom Glauben, der gerade von den nationalen und internationalen Leitern der Gemeindeverbände, der Evangelischen Allianzen und der ökumenischen Kirchenräte gefördert wird.)

Ich bin mir bewusst, dass in der Praxis wohl kaum irgendein bestehender Gemeindeverband ernsthaft die radikalen Veränderungen in Erwägung ziehen wird, die von jeder der beiden genannten Alternativen gefordert würden. Sie werden befürchten, dass jeder dieser beiden Wege zur Auflösung ihres grossen Götzen führen wird, nämlich ihrer denominationellen kirchlichen Struktur. Und diese Befürchtung ist nicht ganz unbegründet.

Doch eine ernsthafte Beschäftigung mit der Frage des Aposteldienstes könnte tatsächlich eine Rückkehr zur neutestamentlichen Situation in Gang setzen, wo es keine Denominationen gab. Diese Frage – egal, in welchem Sinn sie beantwortet wird – hat das Potenzial, den Christen die Augen zu öffnen dafür, dass ihre Kirchenstrukturen unbiblisch sind. Ich schlage deshalb vor, dass jedes Mitglied einer institutionellen Kirche sich selber, seinen Glaubensgeschwistern und seinen kirchlichen Leitern die folgenden Fragen vorlegt:

Glauben wir, dass der Aposteldienst heute noch existiert?

– Wenn ja: Warum lassen wir es zu, dass die wichtigen Leiterschaftspositionen in unserem Gemeindeverband von Personen besetzt sind, die keine Anzeichen einer apostolischen Berufung vorweisen? – Und warum studieren wir nicht gründlich die Bibel, um herauszufinden, wie man einen echten Apostel erkennen kann?

– Wenn nein: Warum lassen wir es zu, dass unsere örtlichen Gemeinden sich regionalen und nationalen Gremien unterordnen müssen? – Wenn das Neue Testament die einzige Quelle apostolischer Lehre ist, warum lassen wir es zu, dass die Lehren unserer Pastoren und Theologen, und die Reglemente und Statuten unserer Denomination, in der Praxis grösseres Gewicht haben als Gottes Wort?

Apostel in der neutestamentlichen Gemeinde – Teil 1

11. März 2020

Das Wort „Apostel“ bedeutet wörtlich „Gesandter“ oder „Beauftragter“. Dieses Wort wird im Neuen Testament für mindestens drei verschiedene Gruppen von Personen verwendet:

a) Die zwölf ursprünglichen Apostel
Das ist die vorwiegende Bedeutung des Begriffs: Die zwölf Jünger, die von Jesus ausdrücklich ausgewählt wurden, „damit sie mit ihm seien“, und um in der Ausbreitung des Evangeliums und in der Leitung der Gesamtgemeinde eine besondere Funktion zu erfüllen (Matthäus 10,1-4, Markus 3,13-19, Lukas 6,12-16). Nachträglich wurde dazu noch Matthias gewählt, als Ersatz für den Verräter Judas (Apg.1,16-26). Bei dieser Gelegenheit wurden die Voraussetzungen klargestellt, um zu diesem Apostelkreis zu gehören: Er musste den auferstandenen Herrn gesehen haben, und musste mit Jesus gewesen sein „angefangen mit der Taufe des Johannes, bis zu dem Tag, als er nach oben aufgenommen wurde“ (Vers 22).
Diese zwölf Apostel hatten unwidersprochene Autorität in allen Gemeinden. Ihr Zeugnis war die einzige vertrauenswürdige Informationsquelle darüber, was Jesus getan und gelehrt hatte. Deshalb waren sie während den ersten fünf Kapiteln der Apostelgeschichte die einzigen, die das Evangelium öffentlich verkündigten. Sie bildeten den „harten Kern“ der 120, die an Pfingsten als erste den Heiligen Geist empfangen hatten.
Nach alldem ist es offensichtlich, dass niemand nach ihnen ein „Apostel“ im selben Sinn wie die Zwölf sein konnte. Ihre apostolische Funktion ist in der ganzen Geschichte einzigartig und einmalig, und ist engstens verbunden mit dem Dienst Jesu auf Erden.
Manchmal wird zu diesen ursprünglichen Aposteln noch Paulus hinzugerechnet, aber die apostolische Berufung des Paulus ist bereits ein Grenzfall, wie er selber sagt (1.Korinther 15,8-9).

b) Apostel im weiteren Sinn
Ausser den Zwölfen (und Paulus) gibt es noch einige weitere Personen, die „Apostel“ genannt werden. Hier ist in erster Linie Barnabas zu nennen, von dem es in Apg.14,14 heisst: „Als die Apostel Barnabas und Paulus es hörten …“ – Auch in 1.Korinther 9,5-6 zählt Paulus Barnabas mit aller Selbstverständlichkeit unter die Apostel.
In 1.Thessalonicher 2,7 heisst es: „… auch wenn wir euch zur Last fallen könnten als Apostel des Christus …“ – Paulus spricht in der Mehrzahl. Das Wort „Apostel“ schliesst also die Mitverfasser des Briefs, Silvanus und Timotheus, mit ein (1,1).
In Galater 1,19 wird Jakobus, der Bruder des Herrn, als Apostel genannt. Dieser Jakobus ist nicht identisch mit „Jakobus, dem Sohn des Zebedäus“, und auch nicht mit „Jakobus, dem Sohn des Alphäus“ (die zu den Zwölfen gehörten), denn als Bruder des Herrn war er natürlich „Sohn des Joseph“.
In Römer 16,7 werden „Andronikus und Junias“ genannt, „die hervorragend sind unter den Aposteln“.

Es gab also eine unbekannte Zahl von Dienern des Herrn, die auch „Gesandte“/“Beauftragte“ (Apostel) genannt wurden, obwohl sie nicht zu den Zwölfen gehörten. Zwischen ihnen und den ursprünglichen Aposteln sehen wir folgende Unterschiede:
– Die Apostel im weiteren Sinn erfüllen nicht notwendigerweise die Voraussetzungen von Apg.1,21-22.
– Ihr Dienst umfasst nicht die Gemeinden aller Orte. Er kann von grosser Reichweite sein (wie im Fall von Barnabas oder Timotheus), oder kann auf einen einzigen Ort beschränkt sein (Jakobus blieb sein Leben lang in Jerusalem); aber jedenfalls ist es kein Dienst an der ganzen „universellen“ Gemeinde.
– Infolgedessen ist ihre Lehre nicht autoritativ wie die Lehre der ursprünglichen Apostel; und sie stehen auch nicht unter der göttlichen Inspiration zur Niederschrift der Heiligen Schrift. (Mit der möglichen Ausnahme von Barnabas, von dem seit frühester Zeit einige Autoren annehmen, er könnte den Hebräerbrief geschrieben haben. Die Zeugnisse darüber sind aber nicht gesichert.)

c) „Beauftragte“ in einem anderen Sinn
In einigen neutestamentlichen Stellen, wo das Wort „Gesandter“/“Beauftragter“ (Apostel) vorkommt, ist der Sinn offenbar ein anderer:
„… unsere Brüder sind Gesandte der Gemeinden …“ (2.Korinther 8,23)
„Epaphroditus, … euer Gesandter und Diener meiner Bedürfnisse …“ (Philipper 2,25)
Hier handelt es sich um Brüder, die von einer Gemeinde (oder von mehreren Gemeinden) ausgesandt wurden, um Nachrichten oder Güter zu überbringen. Diese Stellen sprechen also nicht wirklich von einem Aposteldienst. Aposteldienst im eigentlichen Sinn bedeutet, von Gott selber beauftragt zu sein, nicht von Menschen. Ein Apostel erhält seinen Auftrag nicht von einem anderen Leiter, und auch nicht von einer Gemeinde oder Versammlung. Andere Personen können unter Umständen seine apostolische Berufung bestätigen (z.B. Apg.13,1-2), aber sie können nicht Urheber einer solchen Berufung sein.

Funktionen der Zurüstung in der neutestamentlichen Gemeinde nach Epheser 4,11

3. März 2020

Epheser 4,11 erwähnt fünf „Gaben“ oder „Funktionen“ in einem besonderen Zusammenhang: Diese fünf dienen „zur Zurüstung der Heiligen zum Werk des Dienstes, zur Auferbauung des Leibes des Christus, bis wir alle zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zu einem vollkommenen Mann, zum Mass der Reife der Fülle des Christus …“ (Epheser 4,12-16)

Wir behandeln sie hier gesondert, weil diese fünf Funktionen weiter reichen als die einfache „gegenseitige Auferbauung“ in den „Einander“-Beziehungen. Die Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer sind verantwortlich, die anderen Glieder des Leibes zuzurüsten, damit diese einen Dienst zur Auferbauung des Leibes tun können. Wir können sie also „Zurüstungsfunktionen“ nennen.

Vers 11 sagt wörtlich: „Und er selber gab die einen [als] Apostel … (usw.)“. Die „Gabe“, die Gott seiner Gemeinde gibt (Vers 8), ist also nicht „der Aposteldienst“, sondern der Apostel selber als Person; nicht „die Prophetie“, sondern der Prophet selber als Person; usw. Dadurch wird nahegelegt, dass diese Personen ihre Funktionen vollzeitlich ausüben, als ihre Hauptbeschäftigung. Und wir können schliessen, dass diese Personen nicht mehr sich selber zu eigen sind; sie stehen nun der Gemeinde zur Verfügung, um ihr zu dienen als ein „Geschenk“ Gottes an die Gemeinde. Ihre Funktion besteht also sicher nicht darin, über die Gemeinde zu bestimmen oder zu herrschen!

Ich möchte nochmals betonen, dass es von diesen Gaben bzw. Diensten heisst: „Gott gab“. Es steht nicht in der Macht oder im Belieben von Menschen, Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten oder Lehrer „aufzustellen“. Niemand kann einen Apostel „wählen“, einen Hirten „ordinieren“ oder „einsetzen“, das „Amt“ eines Evangelisten „schaffen“, jemanden als Lehrer „beauftragen“, usw. Ebensowenig kann jemand die Fähigkeiten, die zu diesen Diensten notwendig sind, auf rein menschlichem Weg erlangen. Niemand wird zum Propheten oder zum Hirten, indem er eine „Ausbildung“ dazu durchläuft, vom Propheten X oder vom Hirten Y „geschult“ wird, eine Bibelschule oder ein Theologiestudium abschliesst, oder ähnlich. Die Schrift ist sehr klar in dieser Hinsicht: Nur Gott kann jemandem eine dieser Funktionen „geben“. Die Gemeinde, d.h. das Volk Gottes, kann es lediglich erkennen und anerkennen, wenn Gott jemandem eine dieser Funktionen gegeben hat. Und wenn die Gemeinde diese Personen nicht erkennt und anerkennt, und stattdessen nach ihrem Belieben andere Menschen zu solchen Funktionen „einsetzt“, dann verkrüppelt sie geistlich.

Wenn wir das Leben der neutestamentlichen Persönlichkeiten untersuchen, die eine dieser Funktionen ausübten, dann finden wir, dass die meisten von ihnen „reisende Diener“ waren; d.h. sie zogen von Ort zu Ort und deckten einen grösseren geographischen Bereich ab. Es ist anzunehmen, dass relativ wenige Personen einen solchen vollzeitlichen Dienst innehatten, und dass diese nicht die Leiter der örtlichen Gemeinden waren. Die allermeisten örtlichen Leiter (Älteste) müssen einer normalen Arbeit nachgegangen sein und übten ihre gemeindlichen Funktionen in ihrer Freizeit aus.

Viele heutige Kirchen haben diese fünf Funktionen durch eine einzige ersetzt, die des „Pfarrers“ oder „Predigers“, der versucht, alle fünf Funktionen gleichzeitig zu erfüllen (und dies manchmal allein durch „Predigen“ …). Das ist nicht im Sinne des Wortes Gottes:
– Gott möchte, dass es im „Leib Christi“ eine Vielfalt von Gaben und Funktionen gibt, die einander gegenseitig ergänzen. Die Zusammenkünfte der Christen sollten nicht von einer einzigen Person dominiert werden; und Leiterschaft und „Dienst“ in einer Gemeinde sollte nicht auf eine einzige Person konzentriert sein. Eine einzige Person kann nicht alle fünf genannten Funktionen angemessen erfüllen. Jeder Diener Gottes braucht die Ergänzung durch andere, welche Gaben haben, die er selber nicht hat.
– Wenn die Zusammenkünfte hauptsächlich aus „Predigt“ bestehen, dann ist der Prediger der einzige, der aktiv „dient“; alle anderen Glieder bleiben passiv. Aber der Zweck der Zusammenkünfte ist, dass alle Heiligen „das Werk des Dienstes“ tun, und dass sie dazu zugerüstet werden, dies zu tun.

So ist z.B. ein Evangelist nicht einfach jemand, der evangelisiert. Noch wichtiger ist, dass er durch sein Beispiel und seinen Rat die Mitglieder und Ältesten der örtlichen Gemeinden dazu ausrüstet, selber zu evangelisieren. – Ebenso ist ein Hirte im Sinne von Epheser 4,11 nicht einfach jemand, der eine örtliche Gemeinde „hütet“ (und erst recht nicht sie „leitet“ oder „regiert“). Er ist vielmehr jemand, der die Mitglieder und Ältesten der örtlichen Gemeinden zurüstet, damit sie selber einander Hirtendienste leisten. – Ein „Lehrer“ ist nicht einfach jemand, der lehrt: Er rüstet die Mitglieder und Ältesten der örtlichen Gemeinden dazu aus, selber die Schrift zu studieren und zu verstehen, damit sie einander lehren können.

Wir erwähnen diese Funktionen im Zusammenhang mit der Gemeinde als „Familie Gottes“ (siehe die vorangegangenen Betrachtungen), weil wir gesehen haben, dass in der neutestamentlichen Gemeinde alle Leiterschaft „familiär“ ist. Die Zurüstungsfunktionen sind keine Ausnahme. Die Autorität und Integrität der Personen, die diese Funktionen ausüben, muss sich zuallererst in ihrer eigenen Familie erweisen; und dann in der „erweiterten geistlichen Familie“, d.h. in der örtlichen Gemeinschaft von Christen.
Wenn jemand anfängt, in der Familie Gottes eine grössere Verantwortung wahrzunehmen, dann wird die Gefahr grösser, die wichtigste Verantwortung zu vergessen, nämlich die eigene Familie. Wer eine dieser Zurüstungsfunktionen ausübt, muss besonders wachsam sein, damit er nicht seine Frau und Kinder vernachlässigt. Sonst untergräbt er dadurch die Grundlage seiner eigenen geistlichen Autorität.

Jeder Diener Gottes, der glaubt, zu einer dieser Funktionen berufen zu sein, sollte sich die folgenden Fragen stellen:
Was ist wirklich die Funktion, zu der mich Gott berufen hat? Bin ich ein Apostel, Prophet, Evangelist, Hirte, oder Lehrer?
Welches sind die Diener Gottes mit anderen Funktionen, von denen Gott möchte, dass ich mit ihnen zusammenarbeite, sodass sie ergänzen, was mir fehlt?
Wie kann ich meine Funktion auf solche Weise ausüben, dass die anderen Glieder des Leibes zugerüstet werden, selber ihre Funktion der gegenseitigen Auferbauung auszuüben?